Die deutsche Ostsee-Küste im Sommer hat richtiges Karibik-Flair. Es gibt zwar keine Palmen, aber der Strand ist weiß und fein. Mancherorts lockt das türkis-blaue Meer. Und die Landschaft hat auch einiges zu bieten. Ein Traum, wenn das Wetter mitspielt.
Horizontaler Regen und stahlgraue Wolken, das ist die Ostsee im Winter. Kristallklare Luft und strahlender Sonnenschein – auch das ist die Ostsee im Winter. Manchmal hat man beides an nur einem Wochenende. Das Gute daran, es gibt bei jedem Wetter etwas zu tun. Langweilig wird es hier nie – nur früh dunkel.
Nicht umsonst wird der Weststrand auf dem Darss jedes Jahr erneut zu einem der schönsten Strände des Landes gekürt. Kilometerlang erstreckt sich der perfekte weisse Sand bis zum Horizont, optisch, wie die Traumstrände der Karibik, wenn da nicht der Temperaturunterschied wäre.
Daneben knorrige Bäume, die sogenannten Windflüchter, die ihre Äste über Jahre im Wind gebeugt haben und unwirklich erstarrt am Strand stehen. Grün-blaues Wasser mit weissen Schaumkronen, auf dem Möwen und Haubentaucher gemächlich in den Wellen schaukeln.
Der Wind bläst einem im Winter kräftig um die Nase, doch die Vorfreude auf einen duftenden Tee am Kamin oder die heisse Sauna am Abend läßt den langen Strandspaziergang zu einem erfrischenden Erlebnis werden.
Von Ahrenshoop bis zum Leuchtturm am Darßer Ort kann man 15 km durch die schönste unberührte Natur wandern.
Im Leuchtturm, dem ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtfeuer an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern, ist das Informationszentrum untergebracht. Hier erfährt man alles über die Tiere und Pflanzen der einzigartigen Vorpommerschen Boddenlandschaft. Hier leben Fischotter, Kegelrobben und seltene Pflanzen, die sowohl Salz- als auch Süsswasser vertragen. Und wer auf seinem Spaziergang grosses Glück hat, der kann hin und wieder sogar einen Schweinswal oder einen Seehund sehen.
Zurück geht der ausgedehnte Marsch durch den tiefen Wald des Nationalparks . Rotes Laub auf dem Boden dämpft jeden Schritt , unter den Kiefern ein paar Schritte weiter wächst auch spät im Jahr hellgrünes Moos , lädt fast dazu ein, sich hier niederzulassen , wenn es nicht doch etwas zu kalt wäre um diese Jahreszeit.
Im bekannten Künstlerdorf , dem Ostseebad Ahrenshoop scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nur an den Wochenenden ist die kleine Dorfstrasse etwas belebter, in der Vorweihnachstzeit gibt es Märkte, Konzerte und Kleinkunstabende.
Doch an den Wochentagen geniessen die Einheimischen und einige Zugereiste, die hier das ein oder andere reetgedeckte Kleinod als Ferienhaus zugelegt haben, die große Ruhe nach der Saison, die auch hier inzwischen bis in den Oktober hinein geht.
Der richtige Zeitpunkt also, um im modernen Kunstmuseum in Ahrenshoop die Werke vieler bekannter Künstler zu bewundern, die hier bereits vor mehr als 120 Jahren in die Sommerfrische kamen oder den Ort zu ihrem Lebensmittelpunkt machten. Hier fanden sie Naturmotive von rauher Schönheit und ein Licht, das diese Gemälde so unverwechselbar macht.
Rund 800 Werke von namhaften Künstlern wie Paul Müller-Kaempff, Lyonel Feininger oder Erich Heckel sind hier in wechselnden Ausstellungen zu sehen, aber auch Maler der „Leipziger Schule“ suchten in späteren Jahren den kleinen Ort an der Ostsee auf und werden in dem Museum an der Ostsee geehrt .
Betriebsam geht es das ganze Jahr über im The Grand zu. Das Luxushotel hat an prominenter Stelle des alten Kurhauses vor ein paar Jahren seine Pforten geöffnet und ist nun Anlaufstelle für Berlin-müde VIIPs und Normalos , die in gut zwei Stunden über die perfekt aufgebaute Autobahn an die Küste kommen. Wenn es regnet bietet ja immer noch der 3000 qm große Makani-Spa des The Grand genügend Möglichkeiten für Entspannung und Zeitvertreib. Und eine hochmoderne Golfsimulation, mit der auch ein Tiger Woods trainiert, lässt das Herz aller Golfer bei jedem Wetter höher schlagen.
Wirken die beiden Hausteile von außen vielleicht etwas mächtig und wie zwei in den Dünen gestrandete Kreuzfahrtschiffe, so zeigt sich von innen der Vorteil des Gebäudes,
Alle Zimmer und Suiten haben eine wunderbaren Meer- oder Boddenblick, Wasser ist hier überall.
Immer wieder gibt es im The Grand Privatkonzerte und Gastauftritte. Hausherr Oliver Schmitt hat einfach einen Probenraum ins Hotel eingebaut. Nun können sich nationale und internationale Musiker auf ihre Auftritte vorbereiten und ganz nebenbei den Gästen des Hauses eine kleine Freude machen.
Aber natürllich kommen in Ahrenshoop auch die Traditionalisten auf ihre Kosten. Wem der moderne Stil des The Grand nicht zusagt, der kann es sich gleich nebenan unter Reet gemütlich machen. Im Romantik-Hotel Namenlos trifft man auf Darßer Urigkeit, etwas weiter im Strandhaus lebt und urlaubt es sich schick und lässig , wie in den Hamptons an der Ostküste Amerikas.